Peter Banki

Peter studiert seit 1988
Philosophie und Literatur. Seitdem hat er bei einer Reihe
zeitgenössischer Denker gelernt, unter anderem bei Jacques Derrida
und Jean-Luc Nancy. Zur Zeit lebt er in Berlin mit einem Stipendium der
Freien Universität Berlin. Er hat Essays über Blanchot,
Heidegger, Derrida, Freud, Lyotard und Lacoue-Labarthe in akademischen
Zeitschriften in Französisch und Englisch geschrieben. Aktuell
schreibt er gerade seine Doktorarbeit am Institut für Deutsche
Sprachen und Literatur an der Universität New York unter der
Leitung von Avital Ronell. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem
Thema der Vergebung in einer Epoche der Verbrechen gegen die
Menschlichkeit.
Seit 2003 hat er an mehrere Workshops und Arbeiten in Jagniatkow,
Berlin und Black Rock City mit Felix Ruckert teilgenommen. Davor
arbeitete er in New York mit Daniel Lepkoff, einem der Gründer der
Kontaktimprovisation. Er tanzte zuerst 1997 mit Annetta Luce, die ihm
beibrachte, seine Füße zu spüren. Er war ebenso 1998 in
Sydney Mitgründer der elektronischen Zeitschrift Contretemps.
Mehr Informationen unter
http://home.earthlink.net/~dangerousperhaps/
Seine Workshops
Kulturelles Trauma
Auf welche Weise beziehen sich manche unserer erotischen und SM-Fantasien auf das Trauma des zweiten Weltkriegs und im
Besonderen auf den Holocaust? Gibt es Verbindungen zwischen dem deutschen Faschismus und der heutigen SM-Praxis in Deutschland?
In
diesem herausfordernden Workshop werden wir vorsichtig und sensitiv
versuchen der Erforschung dieser schwierigen Frage Raum zu geben.
Zuerst werden wir Gelegenheit geben Erfahrungen und Gedanken zu diesem
Thema offen auszutauschen und dann in physischer Improvisation
auszudrücken. Zum Abschluss werden wir über
Möglichkeiten nachdenken, SM-Szenarien oder Athmosphären zu
gestalten, deren Inhalt sich bewusst oder unbewusst auf den Horror des
Holocausts oder des 2. Weltkriegs bezieht.
Ein
wesentlicher Aspekt dieses Workshops ist die Tatsache, dass er zweimal
stattfinden wird, einmal auf Deutsch und einmal auf Englisch. Er wird
auf Deutsch stattfinden, da die deutsche Sprache zweifellos zu dieser
Geschichte gehört; er wird auf Englisch stattfinden, da Englisch–
zum Teil als Folge dieser Ereignisse- zur globalen Sprache und zur
Sprache der Globalisierung wurde. Eine Sprache von universeller
Übersetzbarkeit, die Sprache der „Sieger“.
„Ich will das unbedingt machen, aber ich habe auch grosse Angst davor.
Was will ich erreichen? Ich möchte das bewusst machen. Es
wäre schon ein Erfolg überhaupt darüber sprechen zu
können. Ich habe das Gefühl dieses Thema bleibt unterm
Teppich. Ich will die Konfrontation, fühle mich aber auch schuldig
dafür.“
P. Banki